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Perspektiven zur Gemeindepastoral

Gemeindeaufbau und Gemeindeleitung

Aus dem dargelegten Verständnis von Gemeinde und der heutigen seelsorgerlichen Situation ergeben sich wichtige Folgerungen für den Gemeindeaufbau und für die Gemeindeleitung. Im Folgenden werden einige strukturelle Aspekte in den Blick genommen.

Gemeindeaufbau – die Vielfalt der Charismen und die Mitverantwortung aller Getauften
Gemeindeleitung – das priesterliche Amt
Mitverantwortung in der Gemeindeleitung

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Gemeindeverständnis

In Gemeinschaft stehen

Die Gemeinschaft kann sich in unterschiedlicher Verbindlichkeit und in vielfältigen Formen vollziehen. Eine Möglichkeit ist der Zusammenschluss in unterschiedlichen, weitgehend selbstverantworteten Gemeinschaften und Gruppen, die „zur Einwurzelung des einzelnen in Gemeinde und Kirche beitragen.“ Um solcher Einwurzelung und Beheimatung willen, nach der angesichts wachsender Anonymität und Vereinzelung immer mehr Menschen suchen, sollen Gemeinschaften, Gruppen und Verbände gefördert und gestärkt werden. Denn auch ihnen gilt, dass sich Gemeinde im weitem Sinn überall dort verwirklicht, wo zwei oder drei im Namen Jesu beisammen sind. Insofern ist eine Gemeinde auch eine Gemeinschaft von Gemeinschaften. Es gilt jedoch darauf zu achten, dass Gemeinschaften und Gruppen sich nicht abschließen, sondern offen bleiben für das Ganze und der Gemeinde, die insbesondere durch die Feier der Eucharistie zusammengeführt und auferbaut wird.

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Gemeindeverständnis

Alle Getauften gehören dazu

Zur Gemeinde gehören alle Getauften, auch wenn nicht zu übersehen ist, dass die einzelnen Christen in unterschiedlicher Weise mit ihr verbunden sind „durch die Bande des Glaubensbekenntnisses, der Sakrament und der kirchlichen Leitung und Gemeinschaft“ (LG 14). Die Zugehörigkeit zur Gemeinde wird in unterschiedlicher Intensität realisiert: Die einen werden zur sogenannten Kerngemeinde gezählt, andere zu den sogenannten Fernstehenden; ein Teil der Gemeindemitglieder entspricht der Norm bzw. der Ordnung der Kirche, ein anderer tut dies nicht. Allen gilt der je eigene Ruf zur Umkehr; alle leben von der Verheißung des Erbarmens Gottes.

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Gemeindeverständnis

Das priesterliche Amt in der Gemeinde

Für jede Gemeinde ist das priesterliche Amt konstitutiv und unersetzbar. Der Priester wird bei der Weihe durch Jesus Christus selbst in Dienst genommen und für seinen Dienst bevollmächtigt. Diese Indienstnahme gibt ihm in besonderer Weise Anteil am Priestertum Jesu Christi und prägt ihn in seiner ganzen Existenz. Das priesterliche Amt ist sowohl Dienst an Christi Statt und in Christi Auftrag als auch Dienst in und mit der Gemeinde. Deshalb lässt sich die Sendung des Priesters durch bloße Aufzählung verschiedener Aufgaben, die dem Priestertum vorbehalten sind, nicht hinreichend beschreiben.

 

Die Mitter der Gemeinde ist der auferstandene Herr; die Mitte des priesterlichen Dienstes ist die Feier des Gedächtnisses des Todes und der Auferstehung Jesu in der Eucharistie, dem Sakrament der Einheit der Gemeinde. Darum steht der Pfarrer im Auftrag des Bischofs zugleich der Gemeinde und deren Eucharistiefeier vor.

 

Dem Priester (Pfarrer) kommen jene Aufgaben zu, die nur er kraft seiner Weihe vollziehen kann und die spirituelle Leitung und Begleitung seiner haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter (das Ausmaß der Aufgaben muss auf ein verkraftbares Maß reduziert werden).

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Gemeindeverständnis

Gemeinde als Trägerin der Seelsorge

Für die Entwicklung einer Gemeinde ist es entscheidend, den Getauften und Gefirmten zu helfen, ihre priesterliche Berufung und ihren ursprünglichen Auftrag zum Aufbau der Gemeinde und zum christlichen Zeugnis zu entdecken. Sie alle haben unübertragbare Verantwortung für Kirche und Welt und sind in ihrer Würde gleichrangig.

 

Jedes Glied am Leib Christi ist wichtig und unersetzbar. Alle sollen einander ihre Kompetenz zugestehen, ihre Gaben anerkennen, Raum geben – und so in Liebe zum Aufbau der Gemeinde beitragen. Dabei nehmen Frauen alle Dienste des gemeinsamen Priestertums aller Getauften gleichberechtigt wahr. Die partnerschaftliche Verantwortung und Mitwirkung der Frauen soll überall gefördert und angenommen werden.

 

Die Gemeinde als ganze, mit all ihren Charismen und diensten ist Trägerin der Seelsorge.

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Gemeindeverständnis

Gemeinde als Kirche vor Ort

Die Gemeinde ist als Teil der Ortskirche und der Weltkirche „Kirche vor Ort“. Sie wird durch den gemeinsamen Glauben an das Evangelium und die eine Taufe begründet, sie hat in der Feier der Eucharistie ihre Mitte; sie verwirklicht ihren Auftrag im Zeugnis der tätigen Liebe. Als Kirche vor Ort ist sie ein eigener sozialer und geistlicher Organismus, in dem es vielfältige Begabungen und unterschiedliche Dienste gibt.

 

„Durch den einen Geist wurden wir in der Taufe alle in einen einzigen Leib aufgenommen […] und alle wurden wir mit dem einen Geist getränkt“ (1 Kor 12,13).

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Perspektiven zur Gemeindepastoral

Perspektiven zur Gemeindepastoral

Die ekklesiologische Leitidee des Zweiten Vatikanischen Konzils heißt „Communio“ – Gemeinschaft mit Gott und untereinander.

 

Als pilgerndes Gottesvolk ist die Kirche Sakrament, das heißt Zeichen und Werkzeug der Einheit in versöhnter Verschiedenheit, Vorgeschmack der Vollendung, Platzhalterin des Reiches Gottes. Die Leitidee der Communio prägt das Verständnis der Kirche als ganzer sowie das der Ortskirchen und der Gemeinden.

Gemeinde als Kirche vor Ort
Gemeinde als Trägerin der Seelsorge
Das priesterliche Amt in der Gemeinde
Alle Getauften gehören dazu
In Gemeinschaft stehen
Gemeindeaufbau und Gemeindeleitung

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Biblische Grundlagen

Umsetzung der biblischen Grundlagen

Die Evangelisierung geschieht in unterschiedlichen Schritten und Phasen, die aufeinander bezogen sind und einander bedingen (siehe Evangeliinuntiandi 21-24).

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Biblische Grundlagen

Die Kirche

„Er hat die Kirche geliebt und sich für sie dahingegeben“ (Eph 5,25).

 

Jesus Christus hat sich der Kirche in Liebe verbunden. In der Kirche als dem Leib Christi bleibt der gekreuzigte und auferstandene Herr durch die Geschichte gegenwärtig. Die Liebe zur Kirche ist darum eine Gestalt der Liebe zu Christus; diese ist zuletzt und zutiefst unabhängig von der Ausstrahlungskraft und der Liebenswürdigkeit derer, die zur Kirche gehören. Deshalb haben wir als Christen allen Grund, die Kirche (und in ihr Christus) zu lieben und zu ihr zu stehen, auch wenn das Leben in ihr oft ein Kreuzweg ist.

 

Bei aller Armut und Schwachheit, bei allen Defiziten und Verfehlungen der Kirche, bei allem verständlichen Ärger und Verdruss, den bestimmte Vorgänge in ihr auslösen – der Reichtum der Kirche in all ihren Gliedern und der Auftrag zur Evangelisierung sind und bleiben ein Grund zu Dankbarkeit und Hoffnung, die ihren Ausdruck vor allem im Gebet und in der Feier der Eucharistie finden.

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Biblische Grundlagen

Die Umkehr

„Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt an das Evangelium!“ (Mk 1,15).

 

Glauben und umkehren – das eine ist nicht möglich ohne das andere. Wer Jesus Christus erkennt, sich von seinem Evangelium, seinem Weg uns einem Wort führen läßt, ist als Einzelner oder als Kriche ständig zur Umkehr herausgefordert.

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