Perspektiven
Die Notsituation kann und soll Anlass sein, nach neuen Wegen in der Pastoral zu suchen. Kirche ist nicht dazu da, zu bleiben wie sie ist, sondern vielmehr dazu, so zu werden, daß sie ihren Heilsauftrag unter heutigen Bedingungen erfüllen kann.
Dies kann heißen:
– Weckung des Bewusstseins der je eigenen Berufung aus Taufe und Firmung.
– Förderung der Eigenverantwortung der Pfarrgemeinden im Bereich der Seelsorge.
– Neugestaltung der Aufgaben der Pfarrgemeinden und der Kirche im Blick auf die Zeichen der Zeit.
Das ist möglich, wenn die Charismen und Fähigkeiten, die Christus selbst jeder Gemeinde reichlich schenkt, geweckt und die vielen „ungehobenen Schätze“ gehoben werden.
Alle bisherigen Bempühungen, die Mitverantwortung der Laien zu stärken und die Communio des Gottesvolkes wirksam werden zu lassen, sollen zielbewußt und auf allen ebenen spürbar gefördert werden. So kann sich die Gemeinde vom Versorgungsdenken weg hin zur sorgenden Pfarre entfalten.
Verheißung und Anspruch
Der Weg der Kirche steht unter einer Verheißung. Diese Verheißung hat ihren Grund in der Zusage Gottes in Jesus Christus, die besiegelt ist durch die Erstlingsgabe des Geistes (vgl. Röm 8,23). Gottes Geist ist schon am Werk – in der Kirche, in allen Menschen, die glauben, hoffen und lieben.
Als Diözese können wir den vielfältigen und differenzierten Problemen, die unsere Situation kennzeichnen, nur dadurch angemessen begegnen, dass wir uns in den Dienst der Evangelisierung stellen, uns selbst und unsere Welt dem Anspruch und der Verheißung des Evangeliums aussetzen.