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Biblische Grundlagen

Umsetzung der biblischen Grundlagen

Die Evangelisierung geschieht in unterschiedlichen Schritten und Phasen, die aufeinander bezogen sind und einander bedingen (siehe Evangeliinuntiandi 21-24).

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Biblische Grundlagen

Die Kirche

„Er hat die Kirche geliebt und sich für sie dahingegeben“ (Eph 5,25).

 

Jesus Christus hat sich der Kirche in Liebe verbunden. In der Kirche als dem Leib Christi bleibt der gekreuzigte und auferstandene Herr durch die Geschichte gegenwärtig. Die Liebe zur Kirche ist darum eine Gestalt der Liebe zu Christus; diese ist zuletzt und zutiefst unabhängig von der Ausstrahlungskraft und der Liebenswürdigkeit derer, die zur Kirche gehören. Deshalb haben wir als Christen allen Grund, die Kirche (und in ihr Christus) zu lieben und zu ihr zu stehen, auch wenn das Leben in ihr oft ein Kreuzweg ist.

 

Bei aller Armut und Schwachheit, bei allen Defiziten und Verfehlungen der Kirche, bei allem verständlichen Ärger und Verdruss, den bestimmte Vorgänge in ihr auslösen – der Reichtum der Kirche in all ihren Gliedern und der Auftrag zur Evangelisierung sind und bleiben ein Grund zu Dankbarkeit und Hoffnung, die ihren Ausdruck vor allem im Gebet und in der Feier der Eucharistie finden.

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Biblische Grundlagen

Die Umkehr

„Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt an das Evangelium!“ (Mk 1,15).

 

Glauben und umkehren – das eine ist nicht möglich ohne das andere. Wer Jesus Christus erkennt, sich von seinem Evangelium, seinem Weg uns einem Wort führen läßt, ist als Einzelner oder als Kriche ständig zur Umkehr herausgefordert.

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Die Initiative Gottes

„Euch aber muss es zuerst um sein Reich und seine Gerechtigkeit gehen […]“ (Mt 6,33).

„Die Ernte ist groß […]“ (Lk 10,2).

 

Glaube, Kirche und Reich Gottes sind Geschenke des himmlischen Vaters und nicht von Menschen machbar. Erfolge und Bilanzen liegen nicht in unserer Hand. Wir dürfen hoffen, dass Gott seiner Kirche neue Glieder zuführt, wie er es immer getan hat!

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Die Diakonie

„Heilt die Kranken, die dort sind […]“ (Lk 10,9).

 

Die diakonische Dimension des Evangeliums ist so wesentlich wie die der Verkündigung und der Liturgie.

 

Nirgendwo steht die Glaubwürdigkeit der Kirche, einer Gemeinde, eines Christen so sehr auf dem Prüfstand wie bei Nächstenliebe und Gerechtigkeit. Wir müssen uns viel entschiedener der Schöpfung Gottes annehmen, mit Pfantasie und mit der Bereitschaft, unsere Lebensgewohnheiten zu ändern.

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Das Reich Gottes

„Wenn ihr in ein Haus kommt, sagt als erstes: Friede diesem Haus“ (Lk 10,5).

„[…] sagt den Leuten: Das Reich Gottes ist euch nahe“ (Lk 10,9).

 

Zuerst geht es darum, das Reich Gottes auszurufen, das Geheimnis Gottes im Leben der Menschen und in der Welt aufzudecken. Das Reich Gottes, Gott selbst ist größer als die Kirche. Urfragen und Urhoffnungen der Menschheit erfahren eine Antwort: die Suche und Sehnsucht nach Frieden, Gerechtigkeit, Freiheit, Leben.

 

Deshalb muss unsere Seelsorge „mystagogisch“ sein, das heißt Menschen vor jenes Geheimnis führen, das auf dem Grund ihres Lebens immer schon anwesend ist: das Geheimnis der Geschichte Gottes mit jedem einzelnen von uns.

Es gibt keine dringendere, keine befreiendere Botschaft. Und doch: Wir müssen den Menschen Freiheit lassen; wir dürfen ihr Herz und ihre Entscheidung nicht im Griff haben wollen. Die Kirche sollte sich so darstellen, dass die Menschen in ihr den Atem der Freiheit und den Respekt vor ihrer Entscheidung und ihrem Gewissen verspüren. Wo Menschen sich nicht für die Kirche entscheiden, hört unsere Hoffnung für sie nicht auf.

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Der aussendende Herr

„Danach suchte der Herr zweiundsiebzig andere (Jünger) aus und sandte sie zu zweit aus […]“ (Lk 10,1).

„Die zweiundsiebzig kehrten zurück und berichteten voll Freude […]“ (Lk 10,17).

 

Der Herr sendet die Jünger, er sendet uns. Wie die Jünger können wir uns dem aussendenden Herrn und seinem Geist anvertrauen – nicht der Ausstattung, der Organisation, dem Geld, dem Personal. Die Sendung durch den Herrn ist wichtiger als Defizite, Hindernisse, Ängste, Widerstände, Verluste oder Erfolgsaussichten. Jesus Christus ist mit uns. Von ihm sind wir gesandt, zu ihm kehren wir zurück – immer aufs Neue.

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Biblische Grundlagen

„Evangelisieren ist […] die Gnade und eigentliche Berufung der Kirche, ihre tiefste Identität“ (Evangeliinuntiandi 14). Die Kirche lebt aus ihrem Auftrag, das Reich Gottes zu verkünden; sie ist nicht um ihrer selbst willen da. Die irdische Kirche ist darum eine vorletzte Größe, die dem Reich Gottes verpflichtet und zugeordnet ist. Zugleich aber ist sie eine sichtbare Gestalt, Zeichen und Werkzeug des Reiches Gottes (vgl. LG 1).

 

Die Rückbesinnung auf Wesen und Ziel der Kirche kann die Verantwortlichen und Mitarbeiter unserer Gemeinden vor Pessimismus und falschen Verantwortungsdruck bewahren, sie dankbar und frei machen sowie neue Hoffnung für die Kirche und die Welt erschließen.

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Das Reich Gottes
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Not und Chance der seelsorglichen Situation

Die Not als Chance

Perspektiven

 

Die Notsituation kann und soll Anlass sein, nach neuen Wegen in der Pastoral zu suchen. Kirche ist nicht dazu da, zu bleiben wie sie ist, sondern vielmehr dazu, so zu werden, daß sie ihren Heilsauftrag unter heutigen Bedingungen erfüllen kann.

Dies kann heißen:

       Weckung des Bewusstseins der je eigenen Berufung aus Taufe und Firmung.

       Förderung der Eigenverantwortung der Pfarrgemeinden im Bereich der Seelsorge.

       Neugestaltung der Aufgaben der Pfarrgemeinden und der Kirche im Blick auf die Zeichen der Zeit.

 

Das ist möglich, wenn die Charismen und Fähigkeiten, die Christus selbst jeder Gemeinde reichlich schenkt, geweckt und die vielen „ungehobenen Schätze“ gehoben werden.

Alle bisherigen Bempühungen, die Mitverantwortung der Laien zu stärken und die Communio des Gottesvolkes wirksam werden zu lassen, sollen zielbewußt und auf allen ebenen spürbar gefördert werden. So kann sich die Gemeinde vom Versorgungsdenken weg hin zur sorgenden Pfarre entfalten.

 

 

Verheißung und Anspruch

 

Der Weg der Kirche steht unter einer Verheißung. Diese Verheißung hat ihren Grund in der Zusage Gottes in Jesus Christus, die besiegelt ist durch die Erstlingsgabe des Geistes (vgl. Röm 8,23). Gottes Geist ist schon am Werk – in der Kirche, in allen Menschen, die glauben, hoffen und lieben.

 

Als Diözese können wir den vielfältigen und differenzierten Problemen, die unsere Situation kennzeichnen, nur dadurch angemessen begegnen, dass wir uns in den Dienst der Evangelisierung stellen, uns selbst und unsere Welt dem Anspruch und der Verheißung des Evangeliums aussetzen.

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Not und Chance der seelsorglichen Situation

Die Not der Kirche

Die Umbruchsituation der Pastoral umfasst die Gestalt der Kirche im ganzen wie auch der Pfarrgemeinden. Diese Umbrüche treffen aber nicht allein die Kirche. Sie sind insgesamt Spiegel umfangreicher gesellschaftlicher Veränderungen. So erfährt z. B. das Leitungsamt auf allen Ebenen Verunsicherungen. Ebenso erleiden viele bisher als selbstverständlich geltende kirchliche Vollzüge (z. B. Sakramentenpraxis) Einbrüche.

Als das signifikanteste Zeichen dieses Notstands wird zwar zumeist der Priestermangel angesehen – er ist als solches auch ernst zu nehmen -, aber es gibt dennoch einen vielleicht sogar noch größeren Mangel an Menschen, die ihre Berufung durch Taufe und Firmung erkennen und einsetzen. Das heißt, dass sich die Pfarrgemeinden nur schwer lösen vom Betreuungs- und Versorgungsmodell hin zur Gemeinde der gemeinsamen Verantwortung (vgl. Richtlinien für pastorale Dienste, Amtsblatt der Österreichischen Bischofskonferenz, Nr. 9/1993/II/1).

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