Unsere Osterkerze für 2013 (Foto unten) wurde von Frau Maria NOLZ gestaltet. Herzlichen Dank dafür!
Osterkerze bündelt Symbolik des Christentums
Licht, Feuer- und Kerzenritus, gebleichtes Bienenwachs sowie die Buchstaben „Alpha und Omega“ zeigen wesentliche Inhalte des Osterfestes.
Sie steht im Mittelpunkt der Osternachtsfeier und symbolisiert auferstandenen Jesus Christus, seinen Sieg über den Tod: Die Osterkerze. Die aus gebleichtem Bienenwachs hergestellte Kerze wird zu Beginn der Liturgie am geweihten Osterfeuer entzündet und anschließend in die dunkle Kirche getragen, wo sie während der 50-tägigen Osterzeit bis Pfingsten, jedoch auch zu Taufen und bei Begräbnissen angezündet wird.
Wurzeln im ersten Jahrhundert nach Christi
Der Brauch, zu Ostern eine besondere Kerze anzuzünden, reicht bis in die ersten Jahrhunderte der Kirchengeschichte zurück, wobei das älteste Zeugnis über dieses „Brandopfer“ aus einem Brief des heiligen Hieronymus im Jahr 384 stammt. Um sich von der heidnischen Opferpraxis abzugrenzen, sollte die Flamme nicht von übelriechenden Tierleibern, sondern von „reinen Elementen“ genährt werden, heißt es in frühen Beschreibungen. Dies ist ein Grund, warum bis heute Osterkerzen meist aus Bienenwachs statt aus Paraffin oder Stearin gezogen werden.
Zeichen des Glaubens
Geballte Dichte an Symbolik steckt jedoch auch in den Verzierungen, mit denen Osterkerzen versehen werden. Alt ist die Tradition, ein Kreuz einzugravieren, außerdem werden die griechischen Buchstaben „Alpha“ und „Omega“ – Verweise auf Jesus Christus als Anfang und Ende der Welt – und die Jahreszahl auf die Kerze geschrieben. Doch ebenso findet man, abhängig von jeweiligen Trends, längst auch Bildmotive wie Lämmer und Tauben, Sonnenstrahlen und Regenbogen.
Entzündet am geweihten Feuer
Entzündet wird die Osterkerze zu Beginn der Osternachtsliturgie am Osterfeuer. Auch dieses hat seinen Ursprung in der christlichen Osterliturgie, während vorchristliche kultische Frühlingsfeuer nicht nachweisbar sind. Seit dem 4. Jahrhundert ist eine eigene Lichtfeier bekannt, seit dem 8. Jahrhundert – im deutschsprachigen Raum seit dem 11. Jahrhundert – wird dafür eine Feuerweihe vor der Kirche abgehalten. In den Anfängen dieses Brauchtums wurde das Osterfeuer stets aus Feuersteinen geschlagen oder mittels Brennglas entflammt – Symbole für die Auferweckung Christi aus dem steinigen Felsengrab sowie für die „Kraft von oben“, die Christus zu neuem Leben erweckt. Anschließend wird das Feuer durch den Priester geweiht.
Mit der brennenden Osterkerze folgt schließlich der Einzug in die dunkle Kirche unter dem dreimaligen Ruf „Lumen Christi“ (Christus das Licht). Dabei erinnert die Liturgie an den Auszug der Israeliten aus Ägypten, als Gott sein Volk laut den biblischen Berichten tagsüber in einer weißen Wolkensäule, nachts in einer leuchtenden Feuersäule begleitet hat. Doch auch an anderen zentralen Bibelstellen spielen Licht und Feuer eine Rolle, etwa, wenn Gott sich Mose im Alten Testament im brennenden Dornbusch offenbart.
(Quelle: www.erzdioezese-wien.at; 27.03.2013 – Mit freundlicher Genehmigung der Erzdiözese Wien, Referat für Öffentlichkeitsarbeit & Kommunikation)